Digital Reset. Redirecting Technologies for the Deep Sustainability Transformation.

Regierungen weltweit erachten die Digitalisierung als Lösungsansatz für die drängenden sozialen und ökologischen Krisen unserer Zeit. Zugleich zeigen wissenschaftliche Erkenntnisse, dass sie viele bestehende Probleme eher verschärft. In dem Report “Digital Reset. Redirecting Technologies for the Deep Sustainability Transformation” stellt Tilman Santarius mit einem Team von 15 renommierten europäischen Expert*innen vor, wie eine grundlegende Neuausrichtung der Digitalisierung auf europäischer und nationaler Ebene erzielt werden kann, damit sie mit einem klimaneutralen und zukunftsgerechten gesellschaftlichen Transformationspfad kompatibel wird. Hier mehr lesen…

A Call for a Digital Green Deal

Dieser von Tilman Santarius und einem großen Team interdisziplinärer Experten verschiedener europäischer Universitäten verfasste Artikel fordert einen Digital Green Deal,, der starke, sektorübergreifende grüne Digitalisierungspolitik auf allen Regierungsebenen umfasst. Wir argumentieren, dass alle aktuellen digitalpolitischen Initiativen, z.B. auf EU-Ebene, Maßnahmen enthalten sollen, die Nachhaltigkeits-Zielen dienen, und dass zugleich umweltpolitische Initiativen systematisch die Risiken und Chancen digitaler Technologien berücksichtigen sollen. Die Forderung dieses Artikels nach einem Digital Green Deal basiert auf einer umfassenden und aktuellen Analyse der umfangreichen interdisziplinären Literatur zum Zusammenhang zwischen Digitalisierung und ökologischer Nachhaltigkeit.

Politische Ökologie der Digitalisierung

Digitalisierung wird im Kontext von Nachhaltigkeit meist mit Blick darauf analysiert, inwiefern sie in materieller Hinsicht  Verbräuche und Emissionen positiv oder negativ beeinflussen kann. Weit weniger in den Blick genommen wird jedoch die Perspektive der Politischen Ökologie. Dieser Buchbeitrag von Tilman Santarius im Handbuch Politische Ökologie zielt darauf ab, widerstreitende Annahmen und Erwartungen an die Digitalisierung entlang der unterschiedlichen Macht und diskursiven Hegemonie von gesellschaftlichen Akteuren zu diskutieren. Obschon die Debatte darüber, ob die derzeitige Digitalisierung tatsächlich zu einer nachhaltigen Entwicklung beiträgt oder welche neuen Risiken sie birgt, nun schon seit einigen Jahren in Öffentlichkeit, Wissenschaft und Zivilgesellschaft geführt wird, stehen sich noch immer recht unterschiedliche Positionen im Ringen um ihre diskursive Deutungshoheit gegenüber.

Climate justice and digitalization. A plea to consider broader socio-economic implications of digitalization and climate change

Dieser Artikel von Tilman Santarius im Journal GAIA befasst sich mit den sozio-ökonomischen Auswirkungen der Digitalisierung auf verschiedene Dimensionen der Klimagerechtigkeit. Tatsächlich wird sich  Digitalisierung nicht nur auf die Verteilung der Auswirkungen der globalen Erwärmung auwirken, sondern auch auf die Verteilung der ökonomischen Lasten und Vorteile klimapolitischer Maßnahmen. Um einen fairen Vorteilsausgleich digitaler Klimatechnologien voranzutreiben, muss eine Dezentralisierung der Technologieentwicklung angestoßen werden. Daüber hinaus braucht es Regeln für einen fairen Wettbewerb.

Nudging Sustainable Consumption: A Large-Scale Data Analysis of Sustainability Labels for Fashion in German Online Retail.

Wie vermitteln Online-Händler Informationen über die Nachhaltigkeit von Produkten an Verbraucher*innen? Dieser Artikel von Maike Gossen, Tilman Santarius und weiteren Teammitgliedern in der Zeitschrift Frontiers in Sustainability baut auf der Analyse eines umfangreichen Datensatzes von fast 17.000 Modeprodukten führender Online-Händler in Deutschland auf, den wir mit mithilfe von KI Methoden erstellt haben. Wir finden heraus, dass nur 14% der als nachhaltig bezeichneten Produkte über glaubwürdige, von Dritten verifizierte Nachhaltigkeitslabels verfügen. Daher empfehlen wir dringend, politische Initiativen zu ergreifen, die dem Risiko von Greenwashing durch nicht-zertifizierte und schwache Nachhaltigkeitsinformationen im E-Commerce entgegenwirken.

Digitalization and sustainability: A systematic literature analysis of ICT for Sustainability research

Es ist wichtig, die Chancen und Risiken digitaler Technologien für eine nachhaltige Transformation der Gesellschaft zu verstehen. In diesem Artikel überprüfen Tilman Santarius und Josephine Wagner systematisch 215 Publikationen aus dem Konferenzkorpus „ICT for Sustainability (ICT4S)“, um den Stand der Debatte zu untersuchen. Wir stellen fest, dass die Forschung zu Digitalisierung und Nachhaltigkeit einen einseitigen Fokus auf digitale Effizienzverbesserungen und auf Lebenszyklusanalysen von IKT-Geräten hat. Es bedarf viel mehr Forschung zu den Chancen und Risiken der Digitalisierung, suffizienzorientierte Praktiken und eine Transformationen der Gesellschaft auf Makroebene voranzutreiben.

Assessing the environmental performance of ICT-based services: Does user behaviour make all the difference?

Informations- und Kommunikationstechnologien können eine wichtige Rolle bei der Umstellung auf nachhaltige Konsummuster spielen. Jedoch müssen auch nutzungsspezifische Umweltauswirkungen von IKT berücksichtigt werden. In diesem Artikel im Journal of Sustainable Production and Consumption von Johanna Pohl, Tilman Santarius und weiteren Ko-Autor*innen analysieren wir die Umweltleistung von 375 Smart-Home-Systemen in Deutschland. Bezüglich des Treibhauspotenzials stellen wir fest, dass smarte Heizungen in besonderen Fällen erhebliche Einsparungen bringen können, im Durchschnitt jedoch nicht zu signifikanten Einsparungen führen. Was die Verwendung knapper Metalle angeht, stellen wir fest, dass smartes Heizen immer eine zusätzliche Belastung darstellt.

Digital Sufficiency: Conceptual Considerations for ICTs on a Finite Planet.

Informations- und Kommunikationstechnologien können die Ressourcen- und Energieeffizienz steigern und zu einer Kreislaufwirtschaft beitragen. Doch dies alleine reicht für eine sozial-ökologische Transformation nicht aus. Dieser Artikel von Tilman Santarius und 9 weiteren internationalen Ko-Autor*innen in den Annals of Telecommunications entwickelt erstmals das Konzept der Digitalen Suffizienz. Der Artikel manifestiert vier Dimensionen der Digitalen Suffizienz – Hardware-Suffizienz, Software-Suffizienz, Nutzer-Suffizienz und Ökonomische Suffizienz – und stellt für jede Dimension Strategien und praktische Politikmaßnahmen vor.

Mit KI gegen das K.O. des Planeten?

Künstliche Intelligenz wird bereits in vielen Bereichen angewendet. Auch im Bereich der Nachhaltigkeit versprechen sich Expert*innen Fortschritte durch KI, unter anderem für die Erreichung der Nachhaltigen Entwicklungsziele und die Bekämpfung des Klimawandels. In diesem Beitrag für das Deutsche Hygiene Museum analysieren Catherine Lehmann und Tilman Santarius, inwiefern KI-basierte Systeme positive Nachhaltigkeitseffekte für den Umbau intelligenter Stromnetze, Mobilitätsinfrastrukturen und Dienstleistungsangebote bringen können, aber welche Risikoen dabei auch bestehen.

Chancen und Grenzen einer ,3-D-Ökonomie‘

Digitale Technologien können eine regionale bzw. lokale wirtschaftliche Produktion attraktiver und kostengünstiger machen. Zugleich ermöglichen digitale Technologien neue Kommunikationsweisen, die mehr Mitsprache, offenere Märkte und eine Begegnung von Marktteilnehmenden ‚auf Augenhöhe‘ ermöglichen. In diesem Artikel in der Zeitschrift NachhaltigkeitsManagementForum leuchten Tilman Santarius und Steffen Lange aus, welche Chancen und Grenzen die Digitalisierung für eine Dezentralisierung und Demokratisierung der Ökonomie bringt, veranschaulichen bestehende Potentiale anhand von mehreren Fallbeispielen und zeigen deren Beitrag zur ökologischen Nachhaltigkeit auf.

Environmental saving potentials of a smart home system from a life cycle perspective: How green is the smart home?

SmartHome Anwendungen haben das Potenzial, den Energieverbrauch im Haushalt zu senken. Mit einer empirischen Studie untersuchen wir ökologische Einsparpotenziale von SmartHome-Systemen mit automatisierter Heizfunktion. Wir führen eine Ökobilanz eines durchschnittlichen SmartHomes in Deutschland durch. In diesem Artikel von Johanna Pohl, Tilman Santarius und anderen Ko-Autor*innen im Journal of Cleaner Production zeigen wir, dass Einsparungen zwar möglich sind, jedoch vom Nutzerverhalten und der Anzahl anderer SmartHome-Systemkomponenten abhängig sind. Bei der Bestimmung der gesamten Umweltauswirkungen von SmartHomes sind sowohl die Lebenszyklusperspektive als auch das Nutzerverhalten von entscheidender Bedeutung.

Digitalization and the Decoupling Debate. Can ICT help to reduce environmental impacts while the economy keeps growing?

Die Digitalisierung kann die Ressourcen- und Energieproduktivität steigern. Die Produktion und Nutzung von IKT erfordert jedoch Material und Energie, und Digitalisierung beeinflusst das Wirtschaftswachstum. Dieser Artikel von Tilman Santarius, Johanna Pohl und Steffen Lange im Journal Sustainability untersucht, ob die Digitalisierung eine Entkopplung des Energie- und Ressourcenverbrauchs vom Wirtschaftswachstum erleichtert oder erschwert. Das Papier kombiniert dafür Literatur zu „Green IT“ und „ICT for Green“ mit Studien zum Zusammenhang zwischen Wachstum, technologischem Wandel und Umweltverbrauch.

Do online environments promote sufficiency or overconsumption?

Konsum findet zunehmend online statt. Der Kontakt mit Online-Werbung kann die individuellen Konsumentscheidungen beeinflussen. In einer repräsentativen Online-Umfrage in Deutschland wird in diesem Artikel von Vivian Frick, Ellen Matthies, John Thøgersen und Tilman Santarius im Journal of Consumer Behaviour untersucht, wie Online-Werbung und -Informationen den Konsum von Kleidung, digitalen Geräten und Freizeitflugreisen beeinflusst. Unsere Ergebnisse zeigen: Es gibt einen Zusammenhang zwischen konsumfördernder Online-Werbung und steigendem Konsumniveau. Demgegenüber zeitigt die Wahrnehmung von Online-Informationen, die auf einen suffizienteren Konsum abzielen, leider keine Effekte.

Digitalization and Energy Consumption. Does ICT Reduce Energy Demand?

Cover image Ecological EconomicsDie Digitalisierung weckt Hoffnungen auf eine Verringerung des globalen Energiebedarfs und der  Treibhausgasemissionen. Zugleich kann die Anwendung digitaler Geräte zu steigenden Verbräuchen führen. Wie wirkt sich die Digitalisierung insgesamt in der Zukunft aus? In diesem Artikel von Steffen Lange, Johanna Pohl und Tilman Santarius im Journal Ecological Economics werden Erkenntnisse der Entkopplungsdebatte mit Erkenntnisse der ICT for Sustainability-Debatte zusammengeführt, um vier widerstreitende Effekte zu identifizieren. Die Schlussfolgerung: Eine Reduzierung des Energiebedarfs ist nur möglich, wenn digitale Energieeinsparungen nicht durch steigende Energieverbräuche des IKT-Sektors  und höheres Wirtschaftswachstum konterkariert werden.

Künstliche Intelligenz: Hoffnung für den Umweltschutz oder Ökoproblem?

Verkehr optimieren, Abfall managen: Wenn es um das Potential von Künstlicher Intelligenz für die Umwelt geht, wird sie oft zum Tech Fix unserer drängendstem Probleme stilisiert. Dumm nur, dass das Training neuronaler Netze einer der größten Stromfresser überhaupt ist. Was muss die Politik tun, damit KI tatsächlich Linderung bringt? Das erklären Friederike Rohde, Josephin Wagner, Maike Gossen und Tilman Santarius in diesem Gastbeitrag auf Netzpolitik.org

Digitalisierung als Treiber einer sozial-ökologischen Transformation? Stellungnahme zur Umweltpolitischen Digitalagenda” des Bundesumweltministerium

Im März 2020 veröffentlichte das Bundesumweltministerium die “Umweltpolitische Digitalagenda”. Das Ziel der Agenda ist es, die Digitalisierung klimafreundlich zu gestalten und diesen epochalen Wandlungsprozess für Wohlstand, soziale Gerechtigkeit und Umweltschutz zu nutzen. Die Agenda enthält ambitionierte Ziele sowie mehr als 70 Maßnahmen. In diesem Artikel in der Zeitschrift ökologisch wirtschaften erläutern Florian Kern und Tilman Santarius, warum die Umweltpolitische Digitalagenda einen anspruchsvollen Einstieg in die politische Gestaltung der Digitalisierung bietet und an welchen Stellen sie noch zu kurz greift.

Vernetzte Nachhaltigkeit oder nicht-nachhaltige Vernetzung? Ökologische Chancen und Risiken des Internet der Dinge

Welche ökologischen Potentiale und Risiken birgt das Interet der Dinge? In ihrem Beitrag im Jahrbuch Ökologie gehen Johanna Pohl und Tilman Santarius von der Prämisse aus, dass wenn die planetaren Grenzen nicht noch weiter überschritten werden sollen, dann dürfen die Verlockungen des Internets der Dinge (IoT) nicht dazu führen, dass auch noch die letzten analogen Anwendungen durch smarte Geräte ersetzt werden. Vielmehr sollten IoT-Anwendungen ausschließlich dort eingesetzt werden, wo sie tatsächlich zu einer absoluten Reduktion der Energie- und Ressourcenverbräuche beitragen und so nachhaltige Lebens- und Produktionsweisen unterstützen. Der Beitrag diskutiert die Herausforderungen und präsentiert konkrete Politikvorschläge für eine nachhaltige Gestaltung des Internet der Dinge.

Der Weg ins digitale Übermorgen. 5 Dinge, um die Digitalisierung Grün zu machen.

Die Digitalisierung belügt uns. Kleine, spiegelnde Geräte, die nicht stinken, mit denen wir arbeiten und spielen, gerne draußen unterm Apfelbaum. Die Geräte und Services sind so ätherisch, als seien sie selber schon so virtuell wie die Videos, Spiele und Social-Media-Seiten, die wir auf ihnen nutzen. Doch das ist eine blendende Hoffnung! Was man der Digitalen Revolution nicht ansieht: Die enormen Material- und Energieverbräuche. In diesem kurzen Artikel aus des Magazin “Albert” der Einstein-Stiftung stellt Tilman Santarius fünf grundlegende Veränderungen vor, die es für eine digital-ökologische Zukunft braucht.

Sand ins Getriebe streuen – Interview

In diesen Interview mit Joachim Wille in der Zeitschrift Movum spricht Tilman Santarius über den Stromfresser Internet, den Hype um selbstfahrende Autos und über das digitale Fasten. Zudem fordert er eine Vorbildfunktion von Deutschland in der Umsetzung einer nachhaltigen Digitalstrategie und schlägt hierfür einen vollen Policy- Mix aus Regulierung, Anreizen und einer Veränderungen der Rahmenbedingungen für die digitale Ökonomie vor.

Vom DigitalPakt Schule zum „ZukunftsPakt Digitalisierung“: Für eine nachhaltigkeits-orientierte digitale Bildung

Die deutsche Bundesregierung hat kürzlich den DigitalPakt Schule verabschiedet. In den nächsten Jahren sollen mehr als fünf Milliarden Euro in die Ausstattung der Schulen mit digitaler Technik investiert werden. Doch bedeuten ein Mehr an Whiteboards auch mehr Wissen, mehr Hardware auch mehr Softskills? In diesem Blog-Beitrag bei der Bundeszentrale für politische Bilfung (bpb) argumentiert Tilman Santarius, dass eine kritische digitale Bildung Lernende vor allem darauf vorbereiten sollte, unsere Gesellschaft zukunftsfähig zu gestalten. Kritische digitale Bildung sollte daher individuelle, gesellschaftliche und politische Kritik- und Denkräume eröffnen

Warum Bits und Bäume zusammengehören. Vier Gründe, um zwei Communities zu vernetzen.

Die Konferenz Bits & Bäume war ein großartiger Erfolg. Knapp 2.000 Teilnehmer*innen haben auf 130 Veranstaltungen im November 2018 in der Technischen Universität Berlin diskutiert: „Was kann Digitalisierung zur nachhaltigen Transformation der Gesellschaft beitragen?“ Aber warum wurde diese Konferenz veranstaltet? Welche Ziele haben die elf Organisationen verfolgt, die „Bits & Bäume“ gemeinsam ausgerichtet haben? In dem einführenden Kapitel des Dokumentations-Buchs zur Bits & Bäume-KonferenzBits (Seite 8-11) erörtern Tilman Santarius und Constanze Kurz die vier Ziele, mit der die Tech- und die Nachhaltigkeits-Community auf dieser Konferenz zusammengebracht wurden: 1. Sicherung der Menschenrechte, 2. Einhaltung der Grenzen unseres Planeten, 3. Überwindung des Kapitalismus, 4. Vereint stärker handeln.

 

Auf dem Weg in die vernetzte (Verbraucher-)Zukunft – Widersprüche der Digitalisierung für den nachhaltigen Konsum

Online-Shopping gehört in den früh industrialisierten Ländern längst zum Alltag eines signifikanten Anteils der Bevölkerung. Doch wie wirkt sich die Digitalisierung darauf aus, welche Produkte und Dienstleistungen wir konsumieren? Und wie beeinflusst sie das Konsumniveau insgesamt? Der Bereich des Konsums ist ein gutes Beispiel, welche ambivalenten Wirkungen die Digitalisierung mit Blick auf die Ziele einer nachhaltigen Entwicklung üben kann. In diesem Buchkapitel geht Tilman Santarius der Frage nach, welche Chance und Risiken Digitalisierung für den nachhaltigen Konsum bereithält, und welche politischen Maßnahmen einen ‚nachhaltigen digitalen Konsum’ begünstigen können.

Von der Effizienz zur digitalen Suffizienz. Warum schlanke Codes und eine reflektierte Nutzung unerlässlich sind.

Digitale Geräte und Anwendungen eröffnen unzählige neue Möglichkeiten. Aber wie steht es um die Folgen für Umwelt und Gerechtigkeit? Einerseits geht der Aufbau digitaler Geräte und Infrastrukturen zunächst mit einem nicht zu vernachlässigenden Energie- und Ressourcenverbrauch einher. Und weil Digitalisierung als Effizienzmaschine wirkt, kommt es zu Rebound-Effekten, die einen Rückgang von Energie- und Ressourcenverbräuchen verteiln. Andererseits aber hält Digitalisierung neue Chancen für eine Transformation von Konsum- und Produktionsweisen in Richtung Nachhaltigkeit bereit. An diesen Risiken und Chancen setzt das Konzept der “Digitale Suffizienz” an, welches Steffen Lange, Angelika Zahrnt und Tilman Santarius in diesem Buchkapitel der Bits & Bäume Dokumentation (seite 112-114) ausbuchstabieren.

 

Digital Literacy für die sozial-ökologische Transformation

Damit die Digitalisierung einer sozial-ökologischen Transformation dienen kann, ist eine kritische digitale Bildung und damit eine digitale Mündigkeit, eine ‚digital literacy‘ der Bürger*innen nötig. Solch eine kritische digitale Bildung bedeutet beileibe nicht nur, den Breitbandausbau an Schulen, mehr Tablets im Unterricht oder Programmierkenntnisse für Grundschüler*innen voranzubringen. In diesem Artikel von Steffen Lange und Tilman Santarius in der Zeitschrift Synergie wird gezeigt, welche Aspekte der digital literacy Verbraucher*innen dazu befähigen, eine nachhaltigkeits-orientierte Digitalisierung aktiv zu gestalten.

Für eine sozial-ökologische Digitalpolitik!

Folgt man den Worten diverser Initiativen der Bundesregierung, dann geht es bei der Digitalisierung vor allem ums „Gas geben“, ums rasche, radikale Durchdigitalisieren. Die Hoffnung: Damit würde Deutschland fit gemacht für die Herausforderungen unserer Zeit. Eine politische Strategie jedoch, die die Digitalisierung mit den Herausforderungen einer sozial und ökologisch nachhaltigen Entwicklung zusammendenkt, fehlt bislang. In diesem Blogbeitrag auf Netzpolitik.org entwickelt Tilman Santarius eine Blaupause, welche Elemente eine sozial-ökologische Digitalpolitik umfassen sollte, die die Digitalisierung auf der Basis der Menschenrechte und von nationalen und internationalen Sozial- und Umweltstandards lenkt und gestaltet.

Smarte grüne Welt? Digitalisierung und Nachhaltigkeit

Führt die Digitalisierung uns in eine smarte grüne Welt, in der alle vom technologischen Fortschritt profitieren und wir zugleich schonender mit der Umwelt umgehen? Oder steuern wir in einen digitalen Kapitalismus, in der sich Geld und Macht auf wenige konzentrieren und die Wirtschaft noch weiter über die planetaren Grenzen hinauswächst? In ihrem Buch Smarte grüne Welt? analsyieren Steffen Lange und Tilman Santarius, welche Chancen und Risiken der Megatrend der Digitalisierung für die Mega-Herausforderung der Nachhaltigkeit birgt. >>> Mehr

Triebkräfte des Wandels?

Cover pö Smartopia 2018Energie-, Verkehrs- und Wachstumswende: Der Megatrend Digitalisierung birgt einige Chancen für den sozial-ökologischen Wandel von Wirtschaft und Gesellschaft. Doch zwischen Möglichkeiten und Realität klafft eine tiefe Schlucht. In diesem Artikel der Zeitschrift politische ökologie zeigen Tilman Santarius und Steffen Lange, was geschehen und gestaltet werden muss, damit die Digitalisierung zu einer “Turning-Maschine” für Wandel der Gesellschaft werden kann.

Mit Datenschutz und Suffizienz gegen Rebound

Was bringt die Digitalisierung für Energie- und Ressourcenschonung? Macht sie alles hyper-effizient und begrenzt Umwelt- und Klimabelastung auf das Notwendigste? Oder werden wir eine Form der smarten Naturausbeutung erleben, bei der IKT-gestützte Umwelttechnik zu einer minutiösen Überwachung und über den Umweg der Konsumsteigerung letztlich zu noch größerem Energie- und Ressourcenhunger führt? Tilman Santarius führt in dem Artikel im Magazin FactorY die großen Diskurse über Datenschutz und Suffizienz zusammen.

Die Internet-Giganten ruinieren unseren Planeten. Interview.

Wenn wir alle analogen Geräte durch digitale ersetzt haben, dürfen wir uns dann als Vorbilder eines grünen Lifestyles sehen? Werden wir praktisch zum Konsum gezwungen, wenn wir alle zwei Jahre ein Handy frei Haus erhalten, obwohl das alte noch voll funktionstüchtig ist? Wenn schon das “Fairphone” kaum einen Marktanteil hat, wie soll dann der Turnaround funktionieren? Was sind die großen gesamtgesellschaftlichen Herausforderungen im Zuge der Digitalisierung – und was können wir Einzelnen tun, damit die digitale Gesellschaft von morgen zugleich auch eine nachhaltigere wird? In diesem Interview mit dem Wirtschaftsmagazin “Enorm” steht Tilman Santarius Rede und Antwort.

Runter von der Überholspur.

Die Digitalisierung bietet viele Chancen, und aller Orten werden die Chancen gepriesen – für die Gesellschaft, für das Glück der Einzelnen, sogar für die Umwelt. Im diesem Leitartikel des Tagesspiegels zum Digital Future Science Match 2018 nimmt Tilman Santarius die Chancen in den Blick, aber zeigt auch auf, welche Risiken in einer ungesteuerten, ungestalteten Digitalisierung liegen können. Schließlich macht er Vorschläge für drei Leitgedanken, an denen sich die Gestaltung der Digitalisierung durch Politik, Unternehmen und Individuen orientieren kann. Denn nur ein umsichtiger Wandel macht die vernetzte Welt auch zu einer besseren.

Wertschätzungs- statt Wegwerfgesellschaft. Soziale Innovation dank Digitalisierung.

Trägt die Digitalisierung zu einer sozial-ökologischen Transformation der Gesellschaft bei – oder modernisiert sie eher den zerstörerischen Status Quo? Dies ist sicher eine der derzeit spannendsten Fragen der Nachhaltigkeit. Am Beispiel von Foodsharing zeigen Anja Höfner und Tilman Santarius ihn diesem Artikel, wie digitale tools neue Chancen für umweltfreundlichen Konsum eröffnen, Menschen ermächtigen und dabei helfen, soziale Innovationen anzustoßen. Denn nur wenn technologische Innovationen auch soziale Innovationen anstoßen, hilft die Digitalisierung dabei, die bestehenden nicht-nachhaltigen Konsum- und Produktionsmuster zu überwinden.

Die dunkle Seite des “smart everything”. Gesellschaft revolutionieren statt Wachstum generieren.

Seit Beginn der modernen Wachstumskritik war die Antwort darauf immer: „Lasst uns ein Wachstum der Grenzen anstreben, indem wir effizienter werden!“ Der heilige Gral der Effizienzrevolution wird durch die digitale Revolution nun in eine neue Dimension gehievt: Durch die Digitalisierung nahezu aller Produktions- und Verbrauchsbereiche, durch smart factories, smart shopping, smart meters, ja ‚smart everything’ können wir die Effizienz unserer Produkte, Infrastrukturen und Lebensgestaltung noch viel besser steigern. Tatsächlich aber führt die Digitalisierung zu ambivalenten Effekten und erfordert daher eine klare Einbettung in soziale und ökologische Ziele. Hier zum Artikel von Tilman Santarius in der Zeitschrift Agora42.

Big Data führt zu „Big Needs“ – Interview im Österreichischen Rundfunk

Onlinekonsum könne ökologischer sein als der Einkauf im Geschäft nebenan, meint der Sozialwissenschaftler Tilman Santarius. Generell aber machen digitale Spuren unsere Wünsche immer größer, aus Big Data sprießen „Big Needs“ – und das schade der Umwelt. Hier der Link zum Interview mit Tilman Santarius im Österreichischen Rundfunk ORF, in dem er über einige der Wirkungen von Big Data auf den Konsum und über Alternativen spricht.

Eine „nachhaltige Digitalisierung“ ist kein Selbstläufer. Politik und Zivilgesellschaft müssen die Richtung vorgeben.

Trägt die Digitalisierung zur notwendigen sozial-ökologischen Transformation der Gesellschaft bei – oder reformiert sie eher den nicht-nachhaltigen Status Quo? Dies ist sicher eine der derzeit spannendsten Fragen. Aber sie kann nicht pauschal beantwortet werden. In seinem Artikel in der Zeitschrift Weitblick begründet Tilman Santarius einige der Hoffnungen, dass eine digitale Zukunft zugleich eine dematerialisiertere sein wird, und analysiert Risiken, warum die radikale Steigerung von Effizienz und Optionen durch „smart everything“ aber auch neue ökologische Probleme hervorrufen kann.

Wolf oder Wollmilchsau? Drei Fragen an das transformative Potential der Digitalisierung.

Die spätindustriellen Gesellschaften stehen vor einem epochalen Wandel. Die Digitalisierung vollzieht sich zwar bereits seit Jahrzehnten, allen Anzeichen nach wird sie sich jedoch in den nächsten Jahren noch bedeutend stärker entfalten. Was die Folgen der Digitalisierung für ökologische und soziale Nachhaltigkeit betrifft, bestehen interessanterweise zwei unterschiedliche, ja widersprüchliche Erwartungen. In ihrem Artikel “Wolf oder Wollmilchsau” in der Zeitschrift ökologisch wirtschaften erörtern Steffen Lange und Tilman Santarius, wie diese beiden widersprüchlichen Erwartungen ganz eigene kritische Rückfragen auf den Plan rufen.