Climate justice and digitalization. A plea to consider broader socio-economic implications of digitalization and climate change

Dieser Artikel von Tilman Santarius im Journal GAIA befasst sich mit den sozio-ökonomischen Auswirkungen der Digitalisierung auf verschiedene Dimensionen der Klimagerechtigkeit. Tatsächlich wird sich  Digitalisierung nicht nur auf die Verteilung der Auswirkungen der globalen Erwärmung auwirken, sondern auch auf die Verteilung der ökonomischen Lasten und Vorteile klimapolitischer Maßnahmen. Um einen fairen Vorteilsausgleich digitaler Klimatechnologien voranzutreiben, muss eine Dezentralisierung der Technologieentwicklung angestoßen werden. Daüber hinaus braucht es Regeln für einen fairen Wettbewerb.

Fair Future. Begrenzte Ressourcen und globale Gerechtigkeit.

Ölkrise, Wasserkonflikte, schwindende Ernährungssicherheit – die Botschaften von knappen Ressourcen häufen sich. Und dies in einer Welt mit wachsender Bevölkerung, zahllosen Armen und stolzen Nationen, die auch ihren Platz an der Sonne fordern. Dieses Buch, verfasst von Autoren des Wuppertal Instituts unter Leitung von Wolfgang Sachs und Tilman Santarius, liefert eine Analyse der Konfliktlagen, entwirft Perspektiven einer Politik der Ressourcengerechtigkeit und umreisst Elemente einer zukunftsfähigen Umwelt- und Wirtschaftspolitik. Mehr>>>

Gerechtigkeit und Grenzen. Für eine Transformation zu einer wachstumsbefriedeten Gesellschaft.

Vorstellungen vom Wirtschaftswachstum als unerlässlichem Mittel für gesellschaftliche Prosperität und individuellen Wohlstand sind allgegenwärtig und tief in den Köpfen der Menschen internalisiert. Bei genaueren Hinsehen zeigt sich aber, dass die “Wachstumsgesellschaft” eine ziemlich kurze Episode in der Geschichte ist – und vermutlich auch nur noch von überschaubarer Dauer sein wird. Einer Darstellung einiger Zusammenhänge von Gerechtigkeit auf einem begrenzten Planeten und Wirtschaftswachstum folgt ein Plädoyer für eine Transformation, die eine wachstumsbefriedete Gesellschaft avisieren muss. Hier zum Text des Artikels von Tilman Santarius.

Prinzipien für eine gerechte Rohstoffpolitik

Zahlreiche Länder legen sich heute neue Strategien zu, um sich auch in Zukunft die immer harscher umkämpften Rohstoffe zu sichern. Dass Öl, Holz, Seltene Erden oder andere knappe Rohstoffe mit Kapital, Marktmacht, politischem „Armdrücken“ oder gar Militär gesichert werden können, zeigt der Status Quo. Ob das indessen recht und gerecht ist, steht auf einem anderen Blatt. Tilman Santarius führt drei Prinzipien aus, die sich als Richtschnüre für eine gerechtigkeitsfähige Rohstoffpolitik anbieten. Hier zur Ausgabe des „Forum Rundbriefs“, in dem der Artikel auf Seiten 5-6 erschienen ist; hier direkt zum Text des Artikels.

Gerechtigkeit gesucht. In den Klimaverhandlungen geht es heute vor allem um Fragen der globalen Gerechtigkeit.

Internationale Gerechtigkeit, dass war von je das Großthema von Entwicklungskonferenzen. Später hofften viele Entwicklungsländer darauf bei Welthandelskonferenzen. Mittlerweile aber entscheidet sich die Frage der Gerechtigkeit vor allem an der Gestalt eines zukünftigen Klimaschutzabkommens. Die Klimaverhandlungen sind längst nicht mehr reine Umweltkonferenzen. Sie sind zu dem Forum aufgestiegen, welches die Regeln für Fairness in der Weltgesellschaft festlegt. Hier zum Artikel in der Zeitschrift “Inkota-Dossier”.

Modell für einen gerechten Welthandel. Eine kritische Würdigung des Fairen Handels.

Produkte des Fairen Handels, von Gepa-Schokolade bis Fair Trade-Kaffee, sind auch in Supermärkten auf dem Vormarsch. Ohne Zweifel, das Konzept des Fairen Handels ist großartig, und fair gehandelte Produkte verdienen noch wesentlich mehr Marktanteile als heute. Dennoch erscheint es zweifelhaft, ob das Konzept taugt, um den Welthandel insgesamt auf eine faire und nachhaltige Basis zu stellen. Was stattdessen sinnvoll erscheint, ist die Prinzipien des Fairen Handels auf internationale Handelsabkommen zu übertragen. Hier zur Zeitschrift „Perspektiven im Fairen Handel“, in dessen Artikel ab Seite 18 der Michael Frein und Tilman Santarius ihre Ideen diskutieren; hier direkt zum Text des Artikels.

Deutschlands Vorreiterrolle auf dem Prüfstand. Klimagerechtigkeit nach dem Greenhouse Development Rights Modell.

Die Klimadiplomatie steht vor einem scheinbaren Dilemma: Die Industrieländer können den Klimawandel nicht mehr alleine bekämpfen, bereits mehr als 50% der weltweiten Emissionen stammen aus Entwicklungsländern. Diese allerdings stehen mit der Armutsbekämpfung vor dringenderen Problemen. Das Greenhouse Development Rights Framework bietet ein Lastenteilungsverfahren an, dass der Umsetzung von Klimaschutz und Menschenrechten gleichermaßen gerecht wird. Welche Verpflichtungen ergeben sich daraus für Deutschland? Hier zum pdf “Deutschlands Vorreiterrolle auf dem Prüfstand”.

Emissionshandel und globale Gerechtigkeit.

Die Ursachen wie auch die Folgen des Klimawandels sind recht ungleich über den Globus verteilt. Der Emissionshandel könnte sich anbieten, um Ungleichheiten zu kompensieren und einer zunehmenden Ungerechtigkeit entgegenzuwirken. Allerdings begünstigt der gegenwärtige Vergabeschlüssel des Kyoto-Protokolls große Emittenten. Auch eine Vergabe, die allen Erdenbewohnern pro Kopf das gleiche Recht auf Emissionen zuteilt, erschließt sich bei genauerem Hinsehen als wenig gerecht. Gerechtigkeitsfähig wird nur ein Verteilungsschlüssel sein, der die bisherigen Hauptverursacher-Länder des Nordens überproportional in die Pflicht nimmt. Hier zum Text „Emissionshandel und globale Gerechtigkeit“, der im Buch „Jahrhundertproblem Klimawandel“ erschienen ist.

Gesunde Umwelt: Ökologische Menschenrechte in einer globalisierten Welt.

Der Kanon der UN Menschenrechte bildet ohne Zweifel die wichtigste Referenz im Streit um globale Gerechtigkeit. Doch heute weist er Defizite auf. Zum einen spielen ökologische Anliegen praktisch keine Rolle. Zum anderen heben die aus den Menschenrechten abgeleiteten Pflichten ausnahmslos auf nationalstaatliche Regierungen gegenüber ihren inländischen Bürgerinnen und Bürgern ab. In einer globalisierten Welt hingegen werden Regierungen auch extra-territoriale Pflichten gegenüber Bürgern in anderen Ländern annehmen. Und Pflichten zur aktiven Einhaltung und Umsetzung der Menschenrechte müssen auch auf transnationale Akteure werden. Hier zum Text des Artikels, der in der Zeitschrift Böll Thema erschienen ist.

Was ist Ressourcengerechtigkeit?

Ressourcenkonflikte – seien es Hungeraufstände in Haiti, Bauernproteste in Brasilien, Ölkonflikte im Nigerdelta – tragen häufig ein ähnliches Gesicht: meist trifft es die Ärmsten der Armen; grundlegende Menschen- und Existenzrechte werden bedroht, und sie können in Protesten und physischer Gegenwehr gegen die Ungerechtigkeit zum Ausdruck kommen. Die hauptsächlichen Verursacher der Konflikte aber sitzen oft weit entfernt, in den reichen Metropolen oder den Ländern des Nordens, wo sich Vielverbraucher einen überdurchschnittlich hohen Anteil der knappen Ressourcen aneignen. Welche Ausdrucksformen von Ressourcenkonflikten lassen sich unterscheiden? Und wie sehen Grundprinzipien für eine faire und zukunftsfähige Verteilung der knappen Ressourcen unserer Erde aus? Hier zum Text des Artikels aus der Zeitschrift “Widerspruch”.

Regeln ändern. Fairness im Welthandel.

Ein sozialer Ausgleich in der Weltgesellschaft wird hauptsächlich über die Handels- und Außenwirtschaftspolitik ins Werk zu setzen sein. Doch in der Handelspolitik mit Dritten bleibt Europa hinter seiner sozialen und menschenrechtlichen Tradition zurück. In auffälligem Kontrast zur Umweltpolitik kann es hier keine Pionierrolle beanspruchen. Doch eine Politik, die auf eine Globalisierung der öko-sozialen Marktwirtschaft zielt, muss auch die Handelspolitik zur Triebkraft für Ökologie und Fairness in der Welt machen. Und zwar gleichermaßen in der WTO, in bilateralen Abkommen, wie auch in der nationalen Außenhandelspolitik. Hier zum Text des Kapitels im Buch „Zukunftsfähiges Deutschland in einer globalisierten Welt.

Ein Menschenrecht auf Klimaschutz

Weit davon entfernt, nur ein Naturschutzthema zu sein, wird der Klimawandel langsam zum Treiber für soziale und wirtschaftliche Verwerfungen. Wer sind dabei die Opfer, wer die Gewinner? Wem sind welche Lasten zuzumuten und wo werden Rechte verletzt? Wer ist schuld und wer kann Entschädigung beanspruchen? Es sind die klassischen Gerechtigkeitsfragen, welche mit dem sich anbahnenden Klimachaos neu aufgeworfen werden. Hier zum Artikel von Wolfgang Sachs und Tilman Santarius in der Zeitschrift “politische ökologie”, in dem sie Leitlinien für eine menschenrechtskompatible Klimapolitik aufzeigen.

Klimawandel und globale Gerechtigkeit.

Der bisherige Klimawandel wurde hauptsächlich von den Ländern des Nordens verursacht, die Folgen wirken sich vor allem im globalen Süden aus und gefährden dort die Existenzrechte gerade der ärmsten Bevölkerungsgruppen. Indessen regen sich Zweifel, ob die gegenwärtige Klimapolitik die Entwicklungsrechte der Länder des Südens beschneiden könnte. Wie sehen Grundzüge einer internationalen Klimapolitik aus, die gerechtigkeitsfähig ist? Hier zum pdf der Zeitschrift “Aus Politik und Zeitgeschichte”, in dem der Artikel ab Seite 18 erschienen ist; hier zum Text des Artikels.

Fair Future oder Investment in Development? Zwei Ansätze für mehr Gerechtigkeit in der Welt im Vergleich.

Zur Jahrtausendwende wurden die „Millennium Development Goals“ ausgerufen, um für mehr Gerechtigkeit und Wohlstand auf der Erde zu sorgen. Fünf Jahre später hat das „Millennium-Projekt“ Vorschläge unterbreitet, wie die MDGs am besten erzielt werden können. Vor allem wird „anhaltendes Wirtschaftswachstum“ verlangt. Mit dem Buch Fair Future legt das Wuppertal Institut indessen eine deutlich andere Strategie vor. Sie setzt weniger darauf, die Mittellosen möglichst schnell auf das Niveau der Reichen hochzupäppeln, sondern fordert vielmehr einen Rückbau des Hochverbrauchs im Norden und in den Wohlstandsinseln des Südens sowie eine intelligente Entwicklung im Süden. Hier zum Text des Artikels in der “Zeitschrift für Sozialökonomie”.

Aristoteles als Globalisierungskritiker. Hält das Welthandelsregime uralten Grundformen der Gerechtigkeit stand?

Die WTO hat sich als jene Organisation etabliert, die weitgehend den Ordnungsrahmen für die transnationale Ökonomie festlegt. Sie überschattet wichtige UN-Institutionen und droht Ziele wie Sozialrechte, Gesundheit, Umweltschutz und Entwicklung gegenüber den Zielen Wirtschaftswachstum und Effizienz an den Rand zu drängen. Vor mehr als zweitausend Jahren schon hat Aristoteles einen Satz von Grundformen der Gerechtigkeit vorgelegt, die auch im Zeitalter der Globalisierung nichts an Plausibilität verloren haben. Sie können als Maßstäbe dienen, um das Welthandelsregime und die WTO einer „Gerechtigkeitsprüfung“ zu unterziehen. Hier zum Artikel, der in der Zeitschrift “Glocalist Magazin” erschienen ist.